Die Ballade von den drei Coquillards

Eine kleine Räuber⸗Ballade von den drei Coquillards

¶ An einem grauen Regentag hat uns der Hauswirt ausquartiert, und weil die Stadt im Wasser lag, sind wir nach Norden abmarschiert. Da stand ein Dorf im nassen Gras, und als die Sonne wieder schien, und jedes Tier sein Haus besaß, da mußten wir noch weiter ziehn: Sie sagten, daß man uns auf tausend Schritt schon riechen kann, es gäb hier nichts zu erben, und was man uns vom Brot abschnitt, das war zu viel für ihrer Drei zum Sterben.

¶ Kennt ihr den Hohlweg von Laon, drei Straßen durch den Tannenwald? Da hat uns plötzlich ein Cochon die Kugeln um den Kopf geknallt; wir wollten ihm den Wagen nur herausziehn aus dem dickem Dreck, und alles, was da mit ihm fuhr, war furchtbar aufgeregt vor Schreck Sie sagten, daß man uns auf tausend Schritt schon riechen kann, es gäb hier nichts zu erber, und was man uns vom Brot abschnitt, das war zu viel für ihrer Drei zum Sterben.

¶ Der Bauer stiehlt dem Herrn das Brot, dem Bauer stiehlt es der Baron. Und einer schlägt den andern tot für nichts als einen Gotteslohn. Was übrigbleibt, stinkt in der Welt herum und hat ein dickes Fell. Wir hättens gern zu Geld gemacht das Fell von Meister und Gesell: Sie sagten, daß man uns auf tausend Schritt schon riechen kann, es gäb hier nichts zu erben, und was man uns vom Brot abschnitt, das war zu viel für ihrer Drei zum Sterben.

¶ Der Wein ist teuer, und zu dritt ein Bett im Wirtshaus ist es auch. Im Beutel ging die Laus nur mit, das Geld lag längst verfault im Bauch. Da kamen drei Soldaten her mit einem roten Stern am Hut. Die sagten: ei, für das Gewehr, a seid ihr alle drei noch gut. Wir aber rochen schon auf tausend Schritt den Höllenpfuhl, da gab es nichts zu erben Denn wo im Feld die rote Sichel schnitt, da waren Männer nie genug zum Sterben.

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