Die Ballade von der schönen Stadt Moorah

¶ Und als ich in die schöne Stadt rein fuhr weil sie so lang und breit am Wasser liegt da tat ich gleich bei meinem Bart den Schwur: daß mich kein Hund aus dieser Stadt raus kriegt. Ach, sagte ich zu ihr: ich bleibe ewig dein Geliebter hier.

¶ Da lagen auch soviel Soldaten drin und gingen Arm in Arm mit mancher Frau. Ich aber sprang wohl zu dem Wasser hin und nahm mir eine Wolke weiß und blau. Ach, sagte ich zu ihr: du bist mein allerschönstes Schmeicheltier.

¶ Da kam auch eine kleine Fischerin in einem weißen Segelschiff heran und fragte, ob ich wohl der Villon sei, der Franz, und nichtein irgendwelcher Mann. Da sagte ich zu ihr: nun nimm ihn schon, den Schnabel, und probier.

¶ Es schien der wunderblaue Sommerbaum noch lang herab auf unser Nest im Kraut; und schließlich wollte sie, daß dieser Traum nur ihr gehör und keiner anderen Braut. Da sagte ich zu ihr: was ewig dauert, macht mir kein Pläsier.

¶ Und als ich wieder aus der Stadt rausfuhr, nach mir da gingen die Soldaten auch, und schossen auf der schönen Sommerflur sich lauter rote Löcher in den Bauch. Ach, sagte ich zu mir: wie wär es, wenn ich jetzt zurück marschier!

¶ Da stand die schöne Stadt schon lang nicht mehr am Wasser um die blaue Plaumenzeit; da lagen nur noch Steine kreuz und quer, und eine Krähe schrie vom Baum ihr Winterleid. Ach, sagte ich zu ihr: wir bleiben ewig nur zwei Waisenkinder hier.

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