Die Ballade vom schlechten Lebenswandel

¶ Seid was ihr wollt: Soldaten, Schuster, Opernsänger, Produktenhändler oder auch nur Hundefänger, ob ihr verlaust seid oder an der Börse spekuliert mit Haifischflossen, Niggerschiet und Kaffeebohnen, ob sich die graden oder mehr die krummen Wege lohnen —: nur wo ihr euer Geld verliert, bei Weibern, Wein und Kartenspiel, da wiegt ihr allesamt nicht viel.

¶ Stopft euch den Bauch mit Kaviar und Pfauenzungen und qualmt solange, bis aus den zerfressenen Lungen die Schwindsucht grinsend in die Landschaft stiert, seid Meister auf der Kegelbahn und sammelt Autographen, wählt Reichstag und euch selber zu den Oberschafen —: nur wo ihr euer Geld verliert, bei Weibern, Wein und Kartenspiel, da wiegt ihr allesamt nicht viel.

¶ Von solchem Übel kann euch nur der Dalles retten, denn wer nichts hat, sein Haupt darauf zu betten, kein Haus, und auch kein Kleid, wenns ihm im Winter friert: der fühlt, wie schwer die armen Knochen wiegen wenn sie verfault bei Aas und Maden liegen und denkt: wer jetzt die Lust verliert, der wog bei Weibern, Wein und Kartenspiel nicht einen Pappenstiel.

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